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    Poem


    Frische Fahrt (1815) - J.F. von Eichendorff



    Frische Fahrt

    1. Laue Luft kommt blau geflossen,
    2. Frühling, Frühling soll es sein!
    3. Waldwärts Hörnerklang geschossen,
    4. Mut'ger Augen lichter Schein,
    5. Und das Wirren bunt und bunter
    6. Wird ein magisch wilder Fluß,
    7. In die schöne Welt hinunter
    8. Lockt dich dieses Stromes Gruß.
    9. Und ich mag mich nicht bewahren!
    10. Weit von Euch treibt mich der Wind,
    11. Auf dem Strome will ich fahren,
    12. Von dem Glanze selig blind!
    13. Tausend Stimmen lockend schlagen,
    14. Hoch Aurora flammend weht,
    15. Fahre zu! ich mag nicht fragen,
    16. Wo die Fahrt zu Ende geht!




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    1. Der Titel 'Frische Fahrt' weist auf hin.

    2. Formal besteht das Gedicht aus 2 Strophen. Der vierhebige unterstreicht die fließende, dahinziehende Bewegung.

    3. Der Frühlingsanfang wird mit milden Temperaturen (laue Luft) und der Farbe Blau assoziiert. Diese Erkenntnis das lyrische Ich in Begeisterung: 'Frühling, Frühling soll es sein!'.

    4. Der Fließlaut (l) () und der Diphtong (au) ahmen den Bewegungsvorgang in der Natur nach.

    5. Die erste Verwirrung beim Aufbruch wird zu einem magischen Fluss. Dieser Vorgang hat also etwas .

    6. Das Ziel des Stroms lockt in eine schöne Welt hinunter. Diese Verlockung ist : von faszinierender Schönheit, aber auch gefährlich.

    7. Die Raumperspektive des 'Hinunter'symbolisiert bei Eichendorff meist Situationen, in denen des Menschen droht.

    8. In der Einführung des lyrischen Ichs in der zweiten Strophe werden alle Vorgänge der ersten Stophe ausdrücklich auf ein betroffenes Subjekt .

    9. Das Ich lässt sich von dem 'Strom' mitreißen. Der Strom ist auch seiner eigenen Wünsche.

    10. Die Natur in ihrer berauschenden Erscheinung wird zum für die rauschhafte Begeisterung des Ichs.

    11. Der 12.Vers teilt uns mit, dass das Ich in einen Zustand der gerät, den es aber freudig ('selig') akzeptiert. Doch es ahnt auch, dass ihm Gefahren drohen.

    12. In den trotzigen Ausrufen der Verse 15 und 16 klingt die Möglichkeit des deutlich an. Doch behauptet das Ich mit dem Ausdruck 'Fahre zu' sein Einverständnis mit jedem Ausgang.

    13. Die Morgenröte 'Aurora', die bei dem Dichter den Aufbruch symbolisiert, steht in Flammen. Die des lyrischen Ichs stehen, metaphorisch gesprochen, auch in Flammen

    14. Der Leser muss nun entscheiden, ob er diese Fahrt ohne bekanntes Ziel (Vers 16) als Katastrophe oder als Selbstverwirklichung verstehen will. Denn der Dichter spricht hier zwar manche Warnungen, aber kein eindeutiges aus.










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